So, es sind Ferien, ich hab Zeit und mir ist langweilig also schreibe ich mal wieder was. Diesmal jedoch keinen Turnierbericht, sondern wie die Überschrift schon sagt, möchte ich einfach meine Tipps für Turnierberichte weitergeben.
Warum ich das mache? Ganz einfach, damit vielleicht auch andere Berichte schreiben, Leute, die sich nicht getraut haben, weil sie vielleicht nicht wissen, wie sie einen Bericht schreiben sollen.
1. Die Notizen:
Notizen sind das A und O für einen guten Bericht. Am wichtigsten sind die Notizen für die Spiele.
Schreibt keine kompletten Sätze, sondern macht nur Stichpunkte, das geht schneller. Ihr könnt euch Notizen während des Spiels machen (wenn der Gegner dran ist natürlich). Diese Variante hat natürlich den Nachteil, dass ihr euch nicht so auf das Spiel konzentrieren könnt, hat aber auch den Vorteil, dass ihr nichts wichtiges vergesst. Alles braucht ihr euch zwar nicht notieren, ihr solltet jedoch das Spiel dann in eurem Bericht zusammenfassen können. D.h. wie beide Spieler starten, wie der weitere Verlauf ist (ob man zu wenig Länder hat; ob das Spiel ausgeglichen ist oder jemand die Oberhand hat: Wenn ja, wie? Mit einem Lock, bounced oder countert er euch alles bzw. ihr ihm) und wichtige/spielentscheidende Züge (diese ganz genau beschreiben, da sie ja wichtig sind) und schließlich das Ende des Spiels (wie ihr ihn/er euch besiegt hat; war es knapp?).
Ihr könnt eure Notizen auch nach einem Spiel machen, oder nach einer Runde, je nachdem wie ihr Zeit und Lust habt. Ich mache meine Notizen immer nach jeder Runde, da ich mir doch meistens recht gut merken kann, was so passiert ist.
Aber die Notizen der Spiele sind nicht alles was ihr euch aufschreiben solltet. Schreibt euch auch die Zwischenstandings auf, eure Endplatzierung, und auch andere auffallende Sachen, z.B. wenn einem beim aufs Klo gehen sein Ancestral Recall ins Klo gefallen ist oder wenn jemand versucht hat, zu mogeln und 2 Black Lotus gespielt hat, etc.... Irgendwas passiert ja eh immer auf einem Turnier.
Nun habt ihr also einen Zettel, der vollgeschrieben ist. Dieser Zettel (können auch mehrere sein) ist die Basis eures Berichtes. Wenn man versucht ohne Notizen einen Bericht zu schreiben, wird der Bericht meistens sehr kurz, langweilig und ungenau. Ich empfehle auch den Bericht noch am selben Tag (des Turniers) zu schreiben (wenn Zeit dazu ist), da man da noch die besten Erinnerungen an das Turnier hat, falls man mal nach dem Turnier seine eigenen Notizen nicht entziffern kann oder sie einfach zu ungenau waren.
2. Der Bericht
2.1. Einleitung
Auch wenn ihr es sicherlich schon viel zu oft von euren Deutschlehrern gehört habt und dieser Satz euch nervt, aber eine gute und interessante Einleitung weckt das Interesse des Lesers, und ihr wollt ja viele Leser für euren Bericht haben.
In der Einleitung schreibt man für gewöhnlich so Sachen wie: Wann das Turnier war, wo es war, wie viele Spieler dort waren, wer der Veranstalter ist und welches Format gespielt wurde.
Zur Einleitung gehört auch, dass man eine Deckliste (diese sollte übersichtlich und gut gegliedert sein) schreibt, sein Deck erklärt und beschreibt, wieso man die eine oder andere Karte spielt.
Dies muss jedoch noch nicht alles sein, was man in die Einleitung schreibt. Man könnte z.B. auch erklären, wieso man dieses Deck spielt.
Die Deckliste sollte in etwa so aussehen:
Länder (Anzahl)
x Karte 1
x Karte 2
Kreaturen (Anzahl)
x Karte 3
x Karte 4
Sonstige Sprüche (anzahl)
x Karte 5
x Karte 6
Sideboard (15)
x Karte 7
x Karte 8
2.2. Äußere Form des Berichts
Hiermit ist nichts anderes gemeint als dass ihr euren Bericht übersichtlich und gegliedert schreibt.
Macht Leerzeilen zwischen zwei verschiedenen Ereignissen (also zwischen zwei Spiele, zwischen zwei Runden, zwischen Einleitung und erste Runde und zwischen letze Runde und Schluss, ober- und unterhalb der Deckliste, etc.)
Absätze lassen den Bericht auch freundlicher aussehen und schöner lesen. Absätze können zum Beispiel gemacht werden, wenn man in einem Spiel von seinem (ausfühlrich beschriebenen) Zug zum (ausführlich beschriebenen) Zug des Gegners kommt. In der Einleitung sollte man auch Absätze zwischen zwei verschiedenen Sachen machen (also z.B. Informationen zum Turnier und warum man das Deck spielt).
Die Grundform für eine Runde sollte meiner Meinung nach so aussehen (sehr übersichtlich):
1. Runde
Name des Gegners (z.B. Max Mustermann) - Sein Deck (z.B. U/R Stax)
1. Spiel:
Text
2. Spiel:
Text
3. Spiel:
Text
Euer aktuelles Ergebnis nach dieser Runde (z.B. Runden / Einzelspiele also z.B. 1 - 0 / 2 - 1)
Übersichtlichkeit ist wichtig, denn wenn man aus einem Texthaufen erstmal raussuchen muss, was wo ist, ist ziemlich nervig und verderbt einem schnell die Lust am lesen.
2.3 Inhalt
Was schreibt man nun so in einen Bericht? Dies hab ich eigentlich schon beim ersten Punkt, Notizen, geklärt.
Es sollte der grobe Spielverlauf beschrieben werden, und spielentscheidende/wichtige Züge natürlich komplett ausführlich erläutert werden. Was auch nicht zu verschweigen ist, sind amüsante Aktionen, z.B. Force of Will mit nen Counterspell gecountert, den wieder mit Counterspell gecountert, den wiederum mit Force of Will gecountert und den aber wieder mit Mana Leak gecountert; oder man hat falsche Elemental Blasts geboardet, merkt dies nicht und will damit countern (was mir auf dem Weihnachtsturnier von 2004 passiert ist). Auch interessant ist immer, was man mit dem Gegner in seinem Zug macht nachdem man ein Mindslaver auf ihn gezielt hat.
Was ihr auch unterbringen könnt sind, solche Aktionen wie ich sie schon bei 1. Notizen beschrieben habe. Sowas bringt mehr Abwechslung in euren Bericht. Schreibt also nicht nur über eure Spiele, sondern berichtet auch von dem Außenrum, was so passiert.
2.4 Sprache
Hier könnt ihr nun vergessen, was die Deutschlehrer sagen, denn Umgangssprache (solange sie nicht zu extrem ist) lässt den Bericht nicht zu streng wirken und macht ihn familiärer. Denn Berichte lesen soll ja Spass machen!
Benutzt Magicsprache! Nein, damit mein ich nicht ihr sollt in Manasymbole oder Englisch schreiben.
Hiermit meine ich ihr sollt Magic mit Normalsprache vermischen. So kann man also für >Angreifen< Ausdrücke benutzen wie mein xX geht dich hauen oder mein xX schaut für 2 bei meinem Gegner vorbei (wobei xX der Kreaturenname ist). Hier kann man den kompletten Name oder den Nickname der Karte benutzen. Ein Beispiel hierfür ist der Frogmite, der auch Frosch genannt wird, oder der Uktabi Orangutan, der auch Sex-Affe genannt wird [wegen den 2 Affen im Hintergrund]; ganz simpel kann man auch z.B. für den Platinum Angel => Engel sagen, wenn klar ist, dass dies der einzige Engel im Deck ist.
Weitere Beispiele für die Mischung von Magic und normaler Sprache sind:
-mit Hilfe vom Goblin Welder schweiß ich aus meinem Sol Ring ein Smokestack
-seine Giant Spider springt hoch um meinen Suntail Hawk zu blocken
-Als die Zwischenstandings ausgehängt wurden, sah ich, dass ich mich auf Platz X vorgeweldert hab
(für Leute die Goblin Welder spielen)
Lasst bei der Erfindung solch neuer Ausdrücke eurer Fantasie freien Lauf, denn sowas macht (zumindest für Magicspieler) beim Lesen mehr Spass, wie wenn man ständig nur Alltagssachen liest.
Nun aber wieder was, wo ihr auf eure Deutschlehrer hören solltet: Vermeidet zu viele Wiederholungen und bringt mehr Abwechslung in eure Sätze. Denn wenn jeder Satz mit z.B. >>Und dann...<< anfängt, wird dem Leser schnell langweilig und außerdem klingt es nicht gut.
2.5 Schluss
So, zum Schluss noch etwas zum Schluss. Der Schluss soll den ganzen Bericht abrunden. Hier könnt ihr reinschreiben was ihr gut fandet, was weniger, was ihr so getauscht habt, welchen Platz ihr am Ende belegt habt, was ihr gewonnen habt etc.
Ansonsten lässt sich zum Schluss nicht mehr viel mehr sagen.
3. Warum der ganze Aufwand?
Nun, in erster Linie schreibt man Berichte zur Unterhaltung der anderen, aber auch einfach um seine Erlebnisse und Erfahrungen mit anderen auszutauschen!
Ich hoffe nun, dass ihr meine Tipps und Tricks für Turnierberichte informativ fandet, und den einen oder anderen nun auch zum Turnierberichte schreiben bewegt. Denn je mehr Berichte man schreibt, destso besser werden sie in der Regel. Und ärgert euch nicht, wenn mal ein Bericht nicht so gelingt und nicht den erhofften Erfolg bei den Lesern hat, schreibt ruhig weiter eure Berichte, denn es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und Übung macht den Meister!
Falls ich etwas vergessen habe, werde ich es zusätzlich noch ergänzen!
Positive als auch negative Kritik ist erwünscht!
mfg, Flexi |